Ludwig Schilcher
Ludwig Schilcher

Einblicke

Einblicke in die Vergangenheit und Gedanken zur Gegenwart:

Eigentlich stand dies nicht auf meiner Agenda (das was getan werden muss), über meine Vergangenheit zu schreiben.

Erst einmal muss ich eine Rückblende machen, so dass Sie als Leser etwas in meine Vergangenheit eintauchen können, um die Zusammenhänge besser zu verstehen und um nachvollziehen zu können, weshalb ich mich nun zu diesem Schritt entschlossen habe.

 

Am 16.09.2013 wurde ich letztmalig aus der Haft entlassen, seit her habe ich mich bewusst zu nachfolgenden Thema nicht groß geäußert, außer was ich bereits hier auf meiner Homepage geschrieben habe.                                                                                                                                        Wenn ich mir allerdings den Verlauf seither ansehe, eine Rückblende mache, wird mir an manchen Stellen klar, dass die Wahrheit teilweise verdreht wurde oder offensichtlich manche meinen Verlauf für sich nutzen wollten, nur wollte mancher dabei wohl ein paar Fakten vergessen oder wollte offensichtlich nur zu gerne ein paar wesentliche Details unter den Tisch fallen lassen.

Wie bereits berichtet:

Wie bereits erwähnt, auf der Seite Umwelt und Diverses, hatte man diverse Menschen registriert. Das im Zusammenspiel zwischen Ärzten, Psychologen und Justiz. Bei mir dürfte das 2000 herum in Haft bei einem Arztbesuch passiert sein, seit dem wurde ich wohl als Zwitter geführt bzw. hatte ich eben einen dementsprechenden Aktenvermerk. Seitdem wurden nämlich viele Wege für mich besonders in dieser erwähnten Kombination zur Odyssee.                                                                                                                                                                                                      

Stigmatisierung

Lange Zeit konnte ich es nur erahnen, dass die oben erwähnte Kombination von Behörden dies wortwörtlich registriert hatte. Seitdem es mir selber klar wurde, wollte ich von diesem Thema eigentlich meine Ruhe haben, ich wollte, was das Thema betrifft, einfach weiter leben wie bisher. Weil ich selber mit dem, was ich bin, ein Mensch, an dem Punkt zufrieden mit mir war und bin, und ich auch nie etwas anderes sein wollte als das, was ich heute bin und schon immer war. Ich wollte auch nie etwas anderes sein als das, was ich heute lebe und eben bin, somit war dies für mich selber relativ unproblematisch. Sicherlich mit dem Wunsch, mich und Zusammenhänge besser zu verstehen. Aber eigentlich wollte ich damit immer unbemerkt bleiben, und ich hatte mich sicherlich immer bemüht, das zu kaschieren. Nachdem meine ersten Erfahrungen, als es eben einem Arzt auffiel, dass ich ein Zwitter sein könnte oder bin, eher negativ waren, hatte sich meine Einstellung hierzu sicherlich verhärtet. In der oben erwähnten Haftzeit, nach dem erwähnten Arztbesuch, wurde ich bald darauf verlegt und das obwohl ich bald in eine Drogentherapie entlassen werden sollte. So eine Verlegung ist immer mit Stress verbunden ist! Dann ist natürlich wieder offen, was dann kommt, wie es dann weiter geht.                                                                                                     

Unter anderen durch diese Erfahrung und was ich mir selber an Wissen angeeignet hatte, war mir auch klar, dass Andere auf Grund der Tatsache mit mir ein Problem haben oder haben könnten. Alles was der Mensch offensichtlich nicht kennt – und nicht gleich einsortieren kann, tritt er mit großen Misstrauen entgegen, weil es vielleicht nicht in die gewohnte Norm passt, es passt wohl einfach nicht zu dem gewohnte Schubladendenken der Menschen.

Weiter Einblicke in meine Vergangenheit:

Schon durch meine Suchterkrankung und deren Auswirkungen hatte ich für diese oder andere Themen überhaupt keine Zeit, ich lebte das Leben eines Junkies. Ich war ja schon froh, dass ich mein Leben so mehr oder minder hin bekam. Mit Unterbrechungen von Knast, Therapien und cleanen Phasen war mein Leben lange geprägt von Rückfällen, Rückschlägen, dass alles hatte mein Leben mehr als ausgefüllt – und ich war lange Zeit damit beschäftigt, mein Leben trotz schon diesem Handicap auf die Reihe zu bekommen. So war mein Leben eine ganze Zeit von Hinfallen, Rückschlägen geprägt. Aber natürlich auch von Wiederaufstehen, Bemühen und Kämpfen sowie von Entscheidungen zu treffen, soweit dies durch die Suchterkrankung und deren Folgen möglich war. Seit meiner letzten Haft, Haftdauer von 15.12.2012 bis 16.09.2013, lebe ich nun durchgehend drogenfrei.

Als mir damals klar wurde, dass mich das Thema sowie andere verfolgen und das, egal wo ich in Deutschland war, da konnte ich das Mosaik langsam zusammen schieben.                    Der Gedanke, der mich immer mal wieder zum Wohnortswechsel bewegte, war der eines Neuanfangs, unbelastet neu zu starten und dabei auch nicht nur immer auf das, was war, reduziert zu werden. Dabei stand mir nur streckenweise das System im Weg – aber – natürlich in erster Linie ich mir selbst mit meiner Suchterkrankung.

In einer Haftzeit in Bayern 2003 bis 2005 hatte ich ich mich in der damals zuständigen Haftanstalt um Verbesserung der Haftbedingungen bemüht. Zu der Zeit hatte ich mich, was schon in der Natur der Sache lag, viel mit Gesetzestexten beschäftigt. Dabei fiel mir auch mal einer in die Hände vom Bundesverfassungsgericht, in dem es untersagt wurde, Menschen u.a. nach sexueller Orientierung zu registrieren. Dieses Urteil kam aber auch erst in dem Jahre 2005/2006 (?!) zustande. Daraus folgerte ich, dass wenn sie dies nicht dürfen geht es bei anderen Themen auch nicht. In der Haftzeit um 2000 herum, als ich beim Arztbesuch mir schon dachte, dass der behandelnde Arzt mich als drittes Geschlecht oder Zwitter registriert hatte.                                                                                                                                                                    

In dieser Haftzeit (2000) führte ich über den Postweg auch ziemlich offen Briefwechsel mit meiner damaligen Lebensgefährtin. Dazu muss ich natürlich erwähnen, dass die Post von der Anstalt mitgelesen wird. Es gab außer alle vierzehn Tage Besuch keine andere Art zu kommunizieren. Durch diesen Briefwechsel kamen, dann ganz sicher, noch andere Eintragungen zur sexuellen Orientierung zustande. Wir hatten uns u.a. über Erfahrungen ausgetauscht, dies reichte  den damals zuständigen Behörden aus um mir einen weiteren Aktenvermerk zu verpassen! Soweit nur zu dieser Erkenntnis, diese Zusammenhänge wurden mir eben über die Jahre bewusst. Da es Gefangenen nicht möglich ist diese Eintragungen einzusehen, selbst die Einsichtnahme im vollen Umfang in den persönlichen Vollzugsakt ist nach meiner Erfahrung kaum möglich.

 

Zu dem Zeitpunkt und zuvor war es mir schon klar, was ich für ein Mensch bin, mir war auch schnell klar das manches eben leicht anders lief wie bei anderen. Der Rest hat sich dann im Laufe meines Lebens ergeben, wie Einstellung sowie mein ganzes Vorgehen von meinem ganzen Leben geprägt ist, wie es eben bei allen Menschen der Fall ist! Jeder ist das, was er im Leben für Erfahrungen sammelt, wie einen das Leben geprägt hat! Und natürlich, welche Rückschlüsse man daraus zieht!                                                                                                                          

Nur musste ich eben auch an manchen Stellen ganz andere Entscheidungen für mich treffen, wie geht es weiter, was kann ich tun – was besser nicht! Und das sicherlich auch an Punkten, wo Verzweiflung der Mittelpunkt meiner Gedanken war. Aber sicherlich bin ich dann auch immer wieder umso entschlossener aufgestanden!                                                                                                                                                                              

An diesem Punkt kommen mir natürlich auch mein negativer Werdegang und die einhergehenden intensiven Auseinandersetzung mit mir selbst durch die Suchterkrankung zugute.

 

Wie bereits erwähnt fiel mir auf, dass mich das und auch meine Bemühungen damals in Haft egal in welchem ich Bundesland ich war, mich immer wieder verfolgte, meine Bemühungen um Verbesserung von Haftbedingungen fiel mir immer wieder vor die Füße sowie eben auch die anderen Themen spürbar präsent waren. Meine Bemühungen von damals wurden dabei nur anders ausgelegt, seither schleppte ich wohl Eintragungen mit mir herum wie "querulantisch, renitent" und weitere "Komplimente" mit mir herum.                                 Diese Mosaik schob sich somit zusammen, dass die Daten per Computer im Intranet als Sicherheitsmerkmale übermittelt wurden, obwohl gerne von Seiten der Behörden behauptet wurde das eine Übermittlung der Daten auf diesem Weg nicht der Fall sei.                              Ich wurde damals in Haft (2003/05) vor Repressalien von Seiten der Justiz von Juristen gewarnt, die Warnungen hatte ich schon für wahr genommen. Nur wie weit sich die Kreise noch ziehen sollten, dass konnte ich zu dem Zeitpunkt natürlich nicht überblicken. Aber das konnten auch nicht die Juristen überblicken, mit denen ich teilweise wegen meinen Bemühungen um Verbesserung der Haftbedingungen in Kontakt war. Die genannten registrierten Daten lassen sich von den Betroffenen nämlich nicht oder nur sehr schwer einsehen. 

                                                                                                                          

Meine ganzen Haftzeiten hatte führte ich mich jedoch hausordnungsgemäß. Aber dieser Sachverhalt wurde sicherlich als Sicherheitsmerkmal s nicht übermittelt. Und das ist bereits ein Widerspruch zu den Eintragungen, und somit, ich will es mal so nennen, ist ein sehr negatives, wohl ein unglückliches Bild von mir entstanden, das durch aktuelle Gegebenheiten in der Haftzeit 2012/13 auch noch verstärkt wurde. Dass wohl jeder, der mit mir in Kontakt kam und nur von diesen Eintragungen vorgeprägt war, alles andere als "begeistert" von mir.                                       

Oder war es sogar der gewünschte Effekt von einzelnen Teilen der damals zuständigen bayrischen Justiz, das dieses Bild von mir entsteht und Mobbing zur Folge haben sollte?                                                                                                     

Meine schriftlichen Bemühungen von damals 2003/05 gingen vorsorglich in Form einer Abschrift zur Kenntnisnahme an das damals zuständige Strafvollzugsarchiv bzw. das mir bekannte, woraus sich schon erkennen ließe, dass diese Eintragungen wie "renitent usw. „ungerechtfertigt waren und diese Eintragungen nur als Mittel zum Zweck verwendet wurden. Mich eben in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen.

Aber das konnten spätere Behörden, Beamten, Einrichtungen nicht wissen! Weil sie sich wohl nur über Stichpunkte (Sicherheitsmerkmale) über die Betroffen informieren können, außer sie hätten den ganzen Strafvollzugsakt, den sie im Regelfall nicht automatisch in andere Bundesländer an die dann zuständige Justizbehörde übermitteln.

In Zusammenfassung wurde mir letztendlich (2012/13) klar, dass damals offensichtlich vom Bundesverfassungsgericht das Urteil nie wirklich umgesetzt wurde. Dass ich eine ganze Reihe an Eintragungen mit mir herumschleppe, die ungerechtfertigt waren oder gar ein Rechtsbruch darstellen. Die für mich auch immer wieder in der "Beziehung" zum Handicap wurden.

 

"Um sicher Recht zu tun, braucht man sehr wenig vom Recht zu wissen. Allein um sicher Unrecht zu tun, muss man die Rechte studiert haben".  (Lichtenberg)

 

Aus diesen Gründen bin ich aus der Zeit 2012/13 keinem nachtragend, das konnte ich vergeben. Weil ich denke, dass ich da zu mir selber so ehrlich bin, hätte man mich mit solchen Informationen gefüttert, hätte ich in der oder ähnlichen Situation wohl genauso reagiert. Aber den größten Anteil daran hat wohl der Umstand, dass ich da nicht nachtragend war und auch nicht bin, weil die Beteiligten ihr Verhalten, ihre Einstellung mir gegenüber überdacht und verändert hatten!

 

 

Wie gesagt, diese Seite habe ich primär ins Leben gerufen, weil ich am Rande verfolge, wie sich manches in den letzten Jahren entwickelt hat, weil ich in dieser Zeit erlebt habe, dass manche wohl den Sachverhalt verdrehen, es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen oder eben manche versucht haben, das für sich zu instrumentalisieren oder nur über Halbwissen verfügen und trotzdem offensichtlich schlau daherreden! Oder versucht wurde manches auf meine Kosten bzw. auf meinem Rücken auszumachen.                                                      Dazu kommt, dass offensichtlich manches vermischt wird mit Unwahrheiten, Sachverhalte fälschlich dargestellt werden, wohl Sachen im Umlauf sind, die ich so nicht gesagt bzw. geschrieben habe!                                                                                                                                                                                    

Durch diese Erfahrung kam ich mal wieder zu der Erkenntnis, "ein jeder hört das was er hören will und sieht das was er eben sehen will".

                                                                                                                                                 Dazu kommt noch, dass ich mich aus aktuellem Anlass sowieso schon mit der Vergangenheit beschäftigen muss. Daher mache ich das nun alles in einem "Abwasch".                                                                                                                              Seit dem letzten Jahr kümmere ich mich um eine Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung (MPU), um die Fahrerlaubnis wieder zu erhalten. Dabei wird verlangt, dass ich meine Vergangenheit reflektiere, das ist bei meinem Werdegang eine miese Nummer, umso mehr therapeutisch gemacht umso höher liegt wahrscheinlich die Messlatte. Für mich ist das auch nicht alles unbedingt sinnig, was das System da wieder von mir will. Somit reiße ich alte Wunden wieder auf! Sachen, Abläufe die schon lange für mich sortiert und abgehakt waren, müssen jetzt wieder nach oben auf einem Tablett zur Präsentation serviert werden.                Eine Drogenabstinenz muss ich, wie in meinem Fall, sowieso über eine Haaranalyse nachweisen.                                                                                                                               Dazu sollte ich noch erwähnen, dass mir meine Fahrerlaubnis für Deutschland präventiv aberkannt wurde. In einer Fahrzeugkontrolle in NRW konnte nicht festgestellt werden ob ich unter Drogeneinfluss gefahren bin. Monate später wurde er mir eben präventiv auf Grund meiner Vorgeschichte und u.a. der Erkenntnis dass ich bei der Polizeikontrolle nervös wirkte entzogen.                                                                                                                                                

Auf Psychologen bin ich eigentlich bis auf ein paar Ausnahmen auch gar nicht mehr so gut zu sprechen, was sie teilweise machen, ist für mich ab und an fraglich, eben sehr grenzwertig!                                       

Manches setzen sie nur nach ihren schlauen Fachbüchern um. Gehen dabei nach den ihnen daraus gelernten starren Raster vor. Warten oftmals nur darauf dass z.B. ein Stichwort fällt um den Patienten dann in das entsprechende  Raster zu packen. Aber mindestens genauso schlimm finde ich dass von Psychologen gerne eine evtl. vorhandene Begutachtung, einfach übernommen wird. Und somit können sich Fehldiagnosen, Fehlbehandlungen durch ein ganzes Leben eines Süchtiger ziehen. Hauptsache sie haben was gefunden und fühlen sich in ihrer Einschätzung bestätigt, um ihre Einschätzung zu bestätigen ziehen sie dann gerne alle Register. Dazu lässt sich mittels Diagnosen eben viel Missbrauch betreiben. Selber habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass ein Psychologe von sich aus Wörter in das Gespräch einbringt um sie dann später in Berichten zu verwenden. Dieses ganze Feld lässt sehr viele Möglichkeiten des Missbrauchs zu. Hierzu sieh  z.B. den Fall Gustl Mollath, auch bekannt durch die Medien.                                     

Eine gern verwendete Strategie in Therapien ist z.B., und die ist bei ihnen ganz beliebt, dass sich Patienten zu den unterschiedlichsten Thematiken vor einer Gruppe bekennen, um selber dazu zu stehen – und – um den Rest der Gruppe dadurch toleranter zu machen! Speziell im Suchtbereich sehe ich diese und andere Vorgehensweisen als sehr bedenklich an! Weil, diese künstlich erzeugte Toleranz können sie nur in diesem Rahmen gewährleisten! Für eventuelle Spätfolgen übernehmen sie wohl keine Verantwortung oder gar Haftung!?                                     

Aktuell bemühe ich mich um die Einsichtnahme in die Therapieabschlussberichte, damals wurde mir dies immer verweigert, mit der Anmerkung, " diese Berichte seien eh so geschrieben dass sie ein Patient/ein Leihe gar nicht lesen kann".  Heute liegt mir der erste Bericht vor und ich muss feststellen, was für eine LÜGE!                                          

 

Aber genauso schlimm finde ich an der Psychologie im Generellen, wenn man alle Elemente in diesem Bereich betrachtet, dass manche aus dieser Branche streckenweise oder gar ausschließlich ihr Wissen benutzen, um Menschen zu instrumentalisieren, zu selektieren oder zu manipulieren!

                                                                                                                                                             Vielerorts sind sie vom ursprünglichen Gedanken Menschen zu helfen schon sehr weit abgewichen oder haben es sogar schon lange ins Gegenteil verkehrt!                            Auch in diesem Bereich geht es wohl primär nur noch ums Geldverdienen!                           Ich bin froh, dass ich mich ebenfalls durch meinen "Werdegang" auch damit auseinandergesetzt habe, ich habe sehr viel davon profitiert. Allerdings sehe ich bei dem ganzen Thema Psychologie sehr viele Möglichkeiten eines Missbrauchs!                               Weil der Grundgedanke von Sigmund Freud ja wohl war, Leidenden, eben kranken Menschen zu helfen! Und davon sind sie mittlerweile schon sehr weit entfernt.                                                                                                                                  Dabei denke ich mir; könnte sich S. Freud im Grabe umdrehen, wenn er sehen könnte, was sie aus seiner Lehre gemacht haben, würde er es sicherlich tun!

 

Nun wieder zurück in die Vergangenheit, auch draußen lief es nicht so viel besser:

Ende 2005 ging ich direkt im Anschluss der oben erwähnten Haftzeit nach Rheinland-Pfalz und dann nach Nord Rheinwestfallen in eine Therapieeinrichtung, um dort drogenfrei zu leben, und die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Unter anderem wurde mir dann auch klar, dass persönlichste Daten zwischen Ärzten, Justiz – und auch externen Therapieeinrichtungen kommuniziert wurden. Wenn ich jetzt sagen könnte, dies wäre ja nur zu meinem Besten gewesen, könnte ich das sogar noch nachvollziehen. Nur das war es nicht, und dazu bleibt diese Handhabung mit den persönlichen Daten wahrscheinlich auch in dieser Kombination Rechtsbruch, und die ganze Handhabung bleibt für mich aus dem Medizinischen/Psychologischen ebenfalls mehr als fraglich!

 

Ich würde jetzt gerne schreiben, dafür lief dort(NRW) alles besser 2005/2006.

Nach einer längeren Clean-Phase(2007/08) wurde ich auch dann wieder mit Heroin und Kokain rückfällig. Zuvor dachte ich mal, dass ich alle Abstürze kannte. Aber nicht die ,bei denen man fast 24 Stunden an all die stofflichen Mitteln kam – und das mit den vorausgegangenen Rückschlägen ergab eine ganz schlechte Kombination.

Auf Grund eines Unfalls beim Drogenkonsum kam ich 2012 in(NRW) ein Krankenhaus, dort musste ich mich mehreren Operationen stellen. Nach OP-Termin zwei oder drei konnte ich es in den Augen der Ärzten sehen, es war mal wieder soweit, dass sich mich wohl als Zwitter erkannt und eingestuft hatten.                                                                                                  Drogensüchtige mag man egal wo nicht besonders, das lag bei manchen von Anfang an in der Luft, andere wiederum waren sehr hilfsbereit. Aber auch das konnte ich damals schon nachvollziehen, dass Drogensüchtige generell nicht gerne gesehen sind!                            Was aber die Tage danach passiert ist, also eben nach OP-Termin zwei oder drei, ich konnte die Blicke von Verwunderung, Entsetzen in den Augen der Angestellten sehen.

Und ihre Reaktion ließ auch nicht lange auf sich warten. Kurzum hatten sie mir in meinen Akt, handschriftlich vermerkt, in meinem Blut seien HIV-ähnliche Viren. An Hand der ganzen Konstellation konnte ich es mir schon denken, dass es so nicht sein kann (Restrisiko blieb), und ich es einen weiteren Versuch, mich zu entsorgen zuschreiben konnte.                             Das war nebenbei bemerkt auch noch ein christliches Krankenhaus.

Oder vielleicht kann man es ja auch einem Wunder zuschreiben?

Spätere diesbezüglichen Tests war und sind negativ.                                                                                                                                                                 

"Oder hatte ich es eben mit den geistigen Nachfolgern  des Arztes Josef Mengele zu tun?"

 

Resümee

So viele unschöne Dinge, die es in meinem Leben gab, mir auch angetan wurden, selber habe ich auch schöne und genauso unschöne Dinge in der Vergangenheit getan, so gab es genauso schöne und positive Erfahrungen in allen Bereichen! Das ist mir ebenfalls sehr wichtig zu erwähnen! Genauso war und ist es mir noch heute wichtig, nach einer Aufarbeitung, nach einem Spurwechsel zu vergeben. Um die Kette der Gesetzgebung von Schuldzuweisungen und gegenseitigen Vorhaltungen sowie Vorurteilen möglichst zu durchbrechen!

 

Sicherlich könnte ich schon nur zu diesen Abläufen in der Vergangenheit noch vieles und  noch detaillierter schreiben, nur weiß ich- momentan -nicht wo darin der Sinn liegen sollte. Lieber schweife ich bei der nächsten Seite, die bereits im Entwurf ist über weitere Tellerränder. Und mit der restlichen verbleibenden Zeit außer lesen, schreiben und recherchieren versuche ich das Leben soweit wie möglich zu genießen. Um in allen Bereichen was Sinnvolles aus diesem Leben zu machen und daraus was Positives zu gewinnen.                                                             

Ich lebe nämlich gerne das Hier und Jetzt, alles andere ist recht mühsam und aus meiner aktuellen Sicht recht sinn frei. „Aus der Vergangenheit lässt sich‘s lernen, die Zukunft lässt sich planen – aber - leben  und gestalten lässt sich nur die Gegenwart".

Auf Grund meiner Erfahrungen und meinem Leben versuche ich Menschen nicht zu pauschalisieren! Ich versuche immer mal wieder die Schubladen zu öffnen,                                                                                                                                   auch wenn dies ganz sicher der schwerere Weg ist!                                                       "Nicht immer ist der einfachste Weg, die bessere Wahl".

 

Schicksal

In meinem Schicksal lag auch immer eine Chance, auch wenn so manche Chance lange auf sich warten ließ. Und manche Chance auch keine war, und sie somit gut an mir vorbei ziehen konnte.                                                                                                                                     Auch meine Haftzeiten habe ich immer für mich genutzt, mich körperlich und geistig zu beschäftigen. In diesen Situationen habe ich sicherlich auch Menschen kennengelernt, mit denen ich so wahrscheinlich nicht in Kontakt gekommen wäre. Natürlich spielt dabei auch der Faktor Zeit eine Rolle, so viel Zeit, sich mit sich selber zu beschäftigen und all möglichen Situationen, Menschen, Gegebenheiten, solche Chancen hat man ansonsten wohl kaum und würde es freiwillig wohl auch nicht tun. Auch wenn die Rahmenbedingungen hart waren, dabei kommt man aber leichter auf das Wesentliche, was wichtig ist und was eben nicht! Wenn ich jetzt schreibe, dass die Haftzeiten sehr lehrreich, prägend waren, glauben Sie mir das sicherlich gleich und gerne. Wenn ich jetzt aber noch sage, ich hätte es gar nicht anders haben wollen, verstehen Sie es wahrscheinlich weniger. Ich musste mich in der ganzen Zeit so vielen Gegebenheiten, Abläufen und Menschen stellen, die ich heute in der Tat nicht missen möchte. Das war eben – mein – Weg! Um zu diesen und anderen Erkenntnissen zu kommen.

Wenn ich schon alleine in diesem Zusammenhang über das Wort Freundschaft nachdenke, das definiert sich dann wahrscheinlich anders als für Andere. Umso dankbarer bin ich für die Menschen, die mir die ganze Zeit über geblieben sind. Es gab mehr als ein paar, mit denen ich über die ganzen Knastzeiten Kontakt  über Briefe hatte, und wir uns in guten Zeiten auch immer wieder mal draußen getroffen haben. Auch diesen Briefwechsel möchte ich nie missen und die Freundschaften, die daraus entstanden sind. Das alles wäre so nie entstanden, diese Intensität hätte es sonst in diesen Bereichen sicherlich so nie gegeben.

                                                                                                                                

Auch an diesem Punkt bin ich meinem Schicksal dankbar und auch in weiteren Ergebnissen nicht undankbar, weil sich so Menschen und die Beziehung schon immer auch selber   aussortiert haben!

In meinem ganzen Leben bis zum heutigen Tag durfte - und musste ich streckenweise über so manche Tellerränder blicken! Hierzu raten würde ich allerdings keinem!

 

"Vom Wahrsagen lässt es sich wohl leben, aber nicht vom Wahrheit sagen" (Lichtenberg)

 

 

 

 

 

 

 

 

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